Herausgegeben von Khalid
Al-Maaly
Aus dem Arabischen von Khalid
Al-Maaly und Heribert Becker
Autoren: Nazik al-Mala’ika, Badr Shakir as-Sayyab, Abdul Wahhab al-Bayyati, Boland al-Haidari, Hussain Mardan, Lamia Abbas Imara, Mahmud al-Brikan, Yussef as-Sayeg, Saadi Yussef, Rushdi al-´Amel, Salah Niyazi, Sadik Sayeg, Sargon Boulus, Fadhil al-Azzawi, Mouayed ar-Rawi, Hasb as-Schaich Dja´far, Yassin Taba Hafiz, Sami Mehdi, Jean Dammo, Sharif ar-Rubaiy, Abdul Kadr al-Djanabi, Mohammed Talib Mohammed, Fauzi Karim, Salah Fa´iq, Djalil Haider, Abdul Karim-Gassid, Hussain Abdallatif, ´Abdur-Rahman Tuhmazi, Aqil ´Ali, Fadhil al-Sultani, Shauqi Abdelamir, Hashim Shafiq, Hatif al-Djanabi, Kadhim Djihad, Khalid Al-Maaly, Samuel Shimon, Hamid al-Iqabi, Jamal Mustafa, Bassem Muraiby, Dunya Michail, Hussain Ali Younis, Gulala Nouri, Abbas Khider
Kirsten Gutke Verlag / Köln · Frankfurt,
2006
ISBN: 3-928872-40-0
Preis: € 24,-
Titelbild: Dia Azzawi, Irak
In den letzten 35 Jahren unterlag die irakische Literatur einer bewussten Strategie der Zerstörung und der intellektuellen Inhaltslosigkeit, die man unter verschiedenen Schlagworten wie arabischer Nationalismus, Kriegsverherrlichung, Rassismus und Personenkult subsumieren muss. Die meisten Literaten sind im Strom mitgeschwommen und dienten den verschiedenen Herren. Es gibt leider nur wenige, die in die Innere Immigration gegangen sind. Man muss aber auch zugeben, dass die Dichter im Exil der neuen irakischen Lyrik nur wenige Impulse geben können. In den letzten zehn Jahren der Baath-Diktatur, als diese die innere Kontrolle der Gesellschaft nicht mehr hundertprozentig aufrechterhalten konnte, erschienen nach und nach einige junge Dichter und Dichterinnen, die die zarte Hoffnung der heutigen irakischen Lyrik darstellen. Hinter ihren Namen stecken verschiedene Biographien, Erwartungen und literarische Stile. Sie haben den Todeskampf der Diktatur und ihrer Sicherheitsapparate hautnah miterlebt und ebenso die umwälzenden gesellschaftlichen Veränderungen.
Wir beschränken uns bei der vorliegenden Auswahl auf Lyriker aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die auf Hocharabisch geschrieben haben bzw. schreiben. Es gibt natürlich auch Dichter, die in der Umgangssprache schreiben oder auf Kurdisch oder Turkmenisch. Bei der Auswahl sind auch solche Dichter berücksichtigt, die irgendwann einmal in ihrem Leben ernstzunehmende Lyrik geschrieben haben, bevor sie anfingen, Lobeshymnen auf Saddam Hussein zu verfassen, freiwillig oder unter Zwang. Die ausgewählten Gedichte können als literarischer Ausdruck der wechselhaften und tragischen Geschichte des jüngeren Irak verstanden werden.
Es
war dein Herz
Es war dein Herz, das sang, und nicht der Sturm
Es war dein Herz
Und es war keine Sackgasse.